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Zusammenfassung:Die Europäische Zentralbank will frühestens im nächsten Jahr von ihren jahrelangen Ultratiefzinsen abrücken. Die Währungshüter stellten am Mittwoch in Frankfurt nach ihrem geldpolitischen Treffen wie zuletzt in Aussic
Frankfurt (Reuters) - Die Europäische Zentralbank will frühestens im nächsten Jahr von ihren jahrelangen Ultratiefzinsen abrücken.
Die Währungshüter stellten am Mittwoch in Frankfurt nach ihrem geldpolitischen Treffen wie zuletzt in Aussicht, ihre Schlüsselzinsen noch bis mindestens Ende Dezember nicht antasten zu wollen. Der Leitzins zur Versorgung der Geschäftsbanken mit Geld bleibt damit vorerst auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent. Dort liegt er bereits seit März 2016. Damit dürfte Mario Draghi der bislang erste EZB-Präsident werden, in dessen Amtszeit die Zinsen nie angehoben wurden. Der Italiener tritt Ende Oktober nach acht Jahren ab.
Die Konjunkturaussichten für den Euro-Raum hatten sich zuletzt merklich eingetrübt. Zudem ist die Inflationsrate zuletzt weiter unter die Zielmarke der Währungshüter von knapp zwei Prozent gefallen. Im März war sie einen Tick auf 1,4 Prozent gesunken. Draghi deutete unlängst sogar an, bei einer stärkeren Wachstumsabschwächung könnte die Notenbank die Zinswende notfalls noch weiter hinausschieben. Sie hatte erst im März ihren Zinsausblick angesichts der Konjunkturabkühlung verändert. Zuvor hatte sie unveränderte Leitzinsen bis über den Sommer hinaus in Aussicht gestellt.
Aber auch nach einer Zinswende wollen die Währungshüter noch für längere Zeit fällig werdende Anleihen aus ihrem Bestand ersetzen. Die Notenbank-Bilanz dürfte damit vorerst nicht schrumpfen. Sie war in den vergangenen Jahren durch Anleihenkäufe im Volumen von mehr als 2,6 Billionen Euro kräftig aufgebläht worden. Die Transaktionen, die im Dezember 2018 gestoppt wurden, waren zuletzt eines der zentralen Kriseninstrumente gegen die aus EZB-Sicht zu niedrige Inflation.
Die lang anhaltende Phase sehr tiefer Zinsen trifft insbesondere die Banken. Sie klagen seit längerem, dass die niedrigen Sätze an ihren Gewinnen nagen. Besonders die Negativzinsen sind vielen ein Dorn im Auge. Die Institute müssen seit einigen Jahren Strafzinsen zahlen, wenn sie über Nacht überschüssige Liquidität bei der Notenbank parken: Der Einlagensatz steht seit März 2016 bei minus 0,4 Prozent. Draghi hatte daher unlängst in Aussicht gestellt, falls nötig zu prüfen, wie mögliche Nebenwirkungen abgemildert werden können.
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