Wall Street: Miese Stimmung dank Omikron und Zinserwartungen

Von Geoffrey Smith

Investing.com – Die US-Aktienmärkte starteten schwach in den Tag. Alle drei großen Indizes fielen in Reaktion auf die Befürchtung einer weiteren, durch Covid-19 ausgelösten Konjunkturabschwächung um mehr als 1 Prozent – dieses Mal begleitet von der Aussicht auf steigende Zinsen.

Gegen 15:45 Uhr lag der Dow Jones Industrial Average um 601 Punkte oder 1,7 Prozent niedriger bei 34.764 Punkten, während der S&P 500 und der Nasdaq Composite beide um 1,4 Prozent fielen. Der Dow entwickelte sich mit seiner starken Gewichtung zyklischer Werte schwächer, denn Warnungen vor der Ausbreitung der neuen Omikron-Variante schürten die Befürchtung, dass die Menschen in den nächsten Wochen Kontakte vermeiden werden.

Die Stimmung wurde auch durch die Nachricht vom Wochenende getrübt, dass Senator Joe Manchin im Senat die Verabschiedung des Gesetzes „Build Back Better mit der Begründung blockiert hat, er könne es in seiner jetzigen Form nicht unterstützen. Angesichts der Tatsache, dass der Senat 50:50 geteilt ist, hängt die einzige Chance, das Gesetz in seiner aktuellen Form zu verabschieden, davon ab, dass die Regierung die republikanischen Senatoren davon überzeugt, für das Gesetz zu stimmen – was im derzeitigen Umfeld unwahrscheinlich erscheint.

Die Analysten von Goldman Sachs (NYSE:GS) stuften ihre US-Wachstumsprognosen als Reaktion auf die Nachricht herab. Die vierteljährlichen BIP-Prognosen wurden für das Q1 2022 von 3 auf 2 Prozent, für das Q2 von 3,5 auf 3 Prozent und für das Q3 von 3 auf 2,75 Prozent reduziert. Sie berücksichtigten dabei einen geringeren fiskalischen Stimulus und auch die negativen Auswirkungen auf das Arbeitskräfteangebot. Der Gesetzentwurf hatte darauf abgezielt, Familien mit niedrigem und mittlerem Einkommen den Zugang zu Kinderbetreuung zu erleichtern, sodass beide Elternteile in einem Haushalt leichter einer Arbeit nachgehen können.