Zusammenfassung:Eine neue Studie zeigt: KI bewirkt eher eine Verschiebung von gefragten Fähigkeiten. Einfache, autom
Eine neue Studie zeigt: KI bewirkt eher eine Verschiebung von gefragten Fähigkeiten. Einfache, automatisierbare Aufgaben fallen weg, der Bedarf an menschlicher Kreativität, Anpassungsfähigkeit und technologischem Verständnis steigt.
Laut Forschern der Universität Oxford verändert KI die Anforderungen an menschliche Fähigkeiten am Arbeitsplatz.
Die Studie zeigt, dass fünf Soft Skills wie Resilienz und analytisches Denken in KI-Jobs stark nachgefragt werden.
Obwohl gewisse Fähigkeiten an Relevanz verlieren, steigen trotz KI am Arbeitsplatz eure Chancen durch überraschend menschliche Kompetenzen.
Künstliche Intelligenz (KI) am Arbeitsplatz verändert, was ihr können müsst. Das zeigt eine Studie von Elina Mäkelä und Fabian Stephany von der Universität Oxford in England. Das Gute für euch ist: Ihr müsst nicht technikaffin sein, wenn ihr moderne Jobs bekommen wollt. Denn: Es gibt 5 menschliche Fähigkeiten (Soft Skills), die jetzt gefragter sind denn je.
Im Februar 2025 aktualisierten die Forscher ihre Studie aus dem Jahr 2024, wie die „FAZ berichtete. Hier sind die wichtigsten Skills, die ihr draufhaben müsst, wenn ihr moderne Jobs bekommen (oder euren aktuellen Beruf behalten) wollt.
Datenwissenschaftler mit Resilienz verdienen 5 bis 10 Prozent mehr
Ihr könnt aufatmen: Während KI bestimmte Aufgaben automatisiert, steigt gleichzeitig der Bedarf an Menschen, die mit KI arbeiten und sie sinnvoll einsetzen können. Das zeigt die neue Studie von Mäkelä und Stephany.
Die Forscher untersuchten 12 Millionen Stellenausschreibungen. Anhand der Stellenausschreibungen, die zwischen 2018 und 2023 in den USA veröffentlicht wurden, fanden sie heraus, wie KI den Bedarf an menschlichen Fähigkeiten verringert – oder steigert.
Resilienz: Datenwissenschaftlerinnen und Datenwissenschaftler können (zumindest in den USA) mehr verdienen, wenn sie resilient sind.
RFstudio
Laut der Erhebung werden in KI-bezogenen Jobs fast doppelt so häufig menschliche Soft Skills wie Resilienz, Agilität und analytisches Denken verlangt wie in anderen Berufen.
Und diese Fähigkeiten zahlen sich aus: Datenwissenschaftler verdienen demnach fünf bis zehn Prozent mehr, wenn sie beispielsweise Resilienz oder ethische Kompetenzen mitbringen.
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Diese 5 Fähigkeiten werden immer gefragter
Die Ergebnisse der Studie zeigen also, dass Berufe, in denen KI eine Rolle spielt, bestimmte menschliche Fähigkeiten jetzt wichtig sind:
1. Ethisches Bewusstsein: Die Forscher fanden heraus, dass KI-Jobs, in denen ethische Fragestellungen eine Rolle spielen, teilweise höhere Gehälter bieten. Das liege daran, dass Unternehmen zunehmend darauf achten müssen, dass ihre KI-Systeme fair und verantwortungsbewusst eingesetzt werden. Wer sich mit Fragen der algorithmischen Fairness oder Datenschutz auskennt, habe klare Vorteile auf dem Arbeitsmarkt.
2. Analytisches Denken wird der Forschung zufolge für viele Berufe immer wichtiger. Und zwar, weil KI große Datenmengen verarbeiten kann. Doch die Interpretation dieser Daten bleibt nun mal eine menschliche Aufgabe. Unternehmen suchen demnach verstärkt Mitarbeiter, die KI-generierte Ergebnisse verstehen, kritisch hinterfragen und strategisch anwenden können.
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Eine menschliche Fähigkeit, die in KI-Jobs jetzt wichtig ist: Analytisches Denken.
Artem Podrez
3. Digitale Kompetenz umfasst nicht nur das reine Bedienen von KI-Systemen, sondern auch das tiefere Verständnis davon, wie KI funktioniert. Arbeitgeber legen zunehmend Wert darauf, dass Mitarbeiter wissen, wie maschinelles Lernen oder automatisierte Entscheidungsprozesse funktionieren, auch wenn sie selbst keine Programmierer sind.
4. Resilienz und Agilität werden besonders in schnelllebigen Arbeitsumfeldern geschätzt, in denen KI eine Rolle spielt. Technologien verändern sich rasant, und wer flexibel mit diesen Entwicklungen umgehen kann, ist im Vorteil. Arbeitgeber setzen daher auf Bewerber, die mit Unsicherheiten umgehen können, sich schnell neue Fähigkeiten aneignen und sich an neue Technologien anpassen.
5. Teamarbeit bleibt eine Schlüsselkompetenz in der KI-getriebenen Arbeitswelt. Obwohl KI viele Aufgaben übernimmt, sind Projekte meist interdisziplinär. Teams müssen gemeinsam Lösungen finden, KI-Systeme in bestehende Prozesse integrieren und sicherstellen, dass technologische Entwicklungen sinnvoll genutzt werden. Die Fähigkeit, mit verschiedenen Fachbereichen zusammenzuarbeiten, ist daher essenziell.
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Diese Fähigkeiten verlieren an Bedeutung
Gleichzeitig zeigt die Studie, dass einige klassische Fähigkeiten an Relevanz verlieren – insbesondere solche, die sich leicht automatisieren lassen.
1. Einfache Datenverarbeitung ist laut Erhebung eine der größten Verlierer-Fähigkeiten. Aufgaben wie das manuelle Sortieren, Zusammenführen oder Kategorisieren von Daten werden zunehmend von KI übernommen. Früher waren solche Tätigkeiten in administrativen Berufen oder der Finanzbranche weit verbreitet – mittlerweile erledigen Algorithmen diese Aufgaben schneller und fehlerfreier.
2. Textzusammenfassungen und Übersetzungen sind ebenfalls stark rückläufig. Tools wie ChatGPT und DeepL können heute automatisch Texte analysieren, zusammenfassen und in andere Sprachen übersetzen – oft mit erstaunlicher Präzision. Laut Mäkelä und Stephany ist die Nachfrage nach klassischen Übersetzer-Jobs bereits spürbar zurückgegangen.
Gewisse Skills – wie etwa das fehlerfreie Übersetzen – hat die KI leider schon sehr gut übernommen.
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3. Kundenservice-Aufgaben werden zunehmend von Chatbots und KI-gestützten Assistenzsystemen übernommen. Während komplexe Kundeninteraktionen weiterhin menschliche Mitarbeiter erfordern, werden einfache Anfragen – wie das Nachverfolgen von Bestellungen oder das Zurücksetzen von Passwörtern – immer häufiger automatisiert.
4. Büro- und Verwaltungsaufgaben wie Terminplanung, Rechnungsbearbeitung oder Dokumentenmanagement verlieren ebenfalls an Bedeutung. KI-Systeme können administrative Abläufe effizienter organisieren, wodurch der Bedarf an klassischen Bürokräften sinkt. Unternehmen setzen zunehmend auf automatisierte Buchhaltungssysteme und KI-gestützte Organisationstools.
Die Forscher betonen jedoch, dass der Gesamttrend positiv ist: Obwohl einige Fähigkeiten an Relevanz verlieren, steigen die Chancen für diejenigen, die sich mit den richtigen Fähigkeiten weiterentwickeln. Die ergänzenden Effekte übersteigen die ersetzenden Effekte um das 1,7-fache, so die Autoren der Studie.
Was bedeutet das für Arbeitnehmer, Unternehmen und Politik?
Arbeitnehmer: Wer in der KI-Ära erfolgreich sein will, sollte laut Forschung gezielt auf Kompetenzen setzen, die KI nicht ersetzen kann – z. B. strategisches Denken, Kreativität oder soziale Intelligenz.
Unternehmen: Erfolgreiche Firmen investieren laut der Forscher nicht nur in KI, sondern auch in die Weiterentwicklung ihrer Mitarbeiter, um das Potenzial der Technologie optimal zu nutzen.
Politik und Bildung: Ausbildungssysteme müssen umgestellt werden, um mehr Fokus auf analytisches Denken, Ethik und digitale Kompetenz zu legen, so Mäkelä und Stephany von der Oxford University.
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